THAT: The Analog Thing. Analogcomputer aus Deutschland.

Mit THAT kann man in die Welt der analogen Computer eintauchen. Nicht aus "Retro", sondern auch, weil Analog-Digital-Hybridtechnik gerade im Kommen ist.

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(Bild: anabrid.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Carsten Wartmann

Vinyl-Schallplatten, Nixie-Röhren und Vintage-Computer erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Kein Wunder also, dass auch die analoge Computertechnik wieder aus der Versenkung auftaucht. Aber halt, es gibt noch andere Gründe als Nostalgie. Nicht für alle Probleme ist die Digitaltechnik die beste Wahl, Quantencomputer sind für praktische Anwendungen noch in weiter Ferne. So hat sich unter anderem die Berliner anabrid GmbH die Entwicklung eines Analog-Digital-Chips auf die Fahnen geschrieben. Und weil man sowieso schon klassische Analogrechner für Schulen und Universitäten baut, entstand THAT, kurz für The Analog Thing, ein Analogcomputer für Einsteiger, der nur rund 500 Euro kostet.

(Bild: anabrid.com)

Sowohl die digitale als auch die analoge Technik haben ihre Stärken. Nur gibt es heute kaum Kurse und Informationen zum analogen Rechnen und die wenigen kommerziell erhältlichen Systeme sind kostspielig. Aus diesem Grund hat die anabrid GmbH den THAT entwickelt, einen qualitativ hochwertigen und relativ preiswerten Analogrechner. Durch das moderne Design ist es auch möglich, z.B. einen Arduino anzuschließen und die Open-Source-Systemarchitektur macht es möglich, den Rechner komplett zu erforschen und zu erweitern.

Der Lieferumfang

(Bild: anabrid.com)

Der Rechner kommt aus Deutschland und kostet 499 Euro (Bildungseinrichtungen erhalten 10 % Rabatt) plus Versand (DHL in Deutschland). Im Lieferumfang enthalten sind ein USB-Kabel (kein USB-Netzteil), ein Cinch-Cinch-Kabel, Klebefüße, 30 Patchkabel, eine Kurzanleitung und ein Kabel zum Verbinden der Einheiten. Sinnvolle Erweiterungen sind z.B. weitere Patchkabel, ein Oszilloskop (auch Soundkarten, Oszilloskope und einfache Digitaloszilloskope sind verwendbar) und vieles mehr, was auf den Seiten der Dokumentation aufgeführt ist. Man kann aber auch mit dem Basispaket beginnen.

Hier stehen Module zum Integrieren, Summieren und Vergleichen, Potentiometer zur Werteingabe, Multiplikatoren und XIRs zur Verfügung. Außerdem gibt es Kondensatoren, Dioden (auch Zehnerdioden) und ein digitales Voltmeter.

Natürlich gibt es aus der Hochzeit der Analogcomputer und den Anfängen der Hobbyelektronik noch viele Anleitungen und Artikel über Analogcomputer. Man kann mit sehr preiswerten OpAmp-Chips anfangen und das Ganze eventuell zu einem kompletten modularen Analogcomputer ausbauen, dessen Module ausführlich und mit Schaltplänen und Platinenentwürfen auf GitHub dokumentiert sind.

Module des Analogcomputers von Dirk Grappendorf, um ein gedämpftes Pendel zu berechnen.

(Bild: grappendorf.net)

(caw)